Biografie

Julia Lacherstorfer

©Julia Geiter

Schon seit Kindheitsbeinen an flechten sich in Julia Lacherstorfers Leben vielfältige Musikerfahrungen in die Selbstverständlichkeit des Alltäglichen. Im Haus der Lacherstorfers im Oberösterreichischen Traunviertel werden seltsam anmutende Klänge, wie das Schnarren der Drehleier des Vaters, das Klackern des Spinnrades der Mutter oder das aus dem Obergeschoss dringende Akkordeonspiel des Großvaters  schnell zu vertrauten Klängen und Geräuschen, die Julias Kinderohren prägen. Beide Elternteile sind volksmusikantisch aktiv, weshalb sowohl der Tanzboden, als auch die Bühne zu vertrautem Terrain zählen. Aber nicht nur die heimischen Traditionen sind in den Alltag der Familie verwoben – auch der Austausch mit anderen Musikgruppen wird über Landesgrenzen hinweg gepflegt. In der schier unerschöpflichen Plattensammlung des Vaters offenbart sich der kleinen Julia ein musikalisch reichhaltiger und vielfältiger Kosmos, den sie sich nach und nach zu eigen macht. Auf den jährlich stattfindenden Musikant*innenwochen entpuppt sich schließlich die Geige als bevorzugtes Instrument und Ventil ihres kreativen Ausdrucks.

 

Bis heute schöpft Julia Lacherstorfer Kraft und Inspiration aus den musikalischen Erfahrungen ihrer Kindheit und der volksmusikalischen Tradition ihrer Heimatregion, ohne dabei den Sinn für Gegenwärtiges zu verlieren. Die Unmittelbarkeit und das freie Spiel des Musikant*innentums findet sie später in der improvisierten Musik  eher wieder, als in der klassischen, sogenannten E-Musik. Nach einem Schulmusik-Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, setzt die in jungen Jahren schon  sehr bühnenerfahrene Musikerin deshalb ihren Ausbildungsweg donauaufwärts an der Anton Bruckner Universität in Linz im Fach Jazz und improvisierter Musik fort.

 

Mit der Gründung des Ensembles „Alma“ und dem Duo „Ramsch und Rosen“ 2011 erfüllt sich Lacherstorfer einen langjährigen Wunsch, nämlich, sich an der Seite jener Partner*innen künstlerisch zu professionalisieren, denen sie sich musikalisch und menschlich am nächsten fühlt. Mit Ihnen gemeinsam widmet sie sich der Verwertung traditioneller Aspekte in der österreichischen und europäischen Volksmusik und achtet dabei stets auf die Transportierbarkeit in die heutige Zeit.

 

Als Komponistin lotet Lacherstorfer die Grenzen zwischen Vertrautem und Unerwartbarem aus, zwischen der Eingängigkeit traditioneller Melodien und der Unberechenbarkeit, die improvisierter Musik innewohnt. Als Performerin legt sie besonderen Stellenwert auf den Bezug zum Publikum, lässt Bilder und Assoziationen zu, um ihre Musik nachvollziehbar und erlebbar zu machen.

 

Mit ihren mittlerweile mehrfach preisgekrönten Ensembles „Alma“ und „Ramsch und Rosen“ hat die 33-jährige Musikerin bereits die etabliertesten Konzertbühnen und Festivals Österreichs (Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Brucknerhaus, Porgy & Bess..) bespielt und konzertiert längst international. (Dänemark, Schweden, Irland, Spanien, Armenien, Peru, Mexiko, USA , uvm..)

 

Nicht zuletzt durch ihre langjährige Tätigkeit als Workshopreferentin im Bereich Volksmusik, Jodeln und Improvisation und durch die Übernahme der Intendanz des Festivals wellenklænge in Lunz am See seit 2018, nimmt Julia Lacherstorfer nun auch Einfluss auf Gegenwart und Zukunft, indem sie Musiker*innen und Künstler*innen eine Plattform bietet. Als Performerin und Komponistin besticht Julia Lacherstorfer durch ihre Spielfreude, Virtuosität und künstlerische Neugierde und ist deshalb aus der österreichischen Musikszene längst nicht mehr weg zu denken. Eingebettet in zahlreiche Band-Formationen, Ensembles und Spielarten, hat sie im Herbst 2020 ihr erstes Solo-Album SPINNERIN [a female narrative] veröffentlicht, welches sich großer medialer Aufmerksamkeit erfreuen durfte. Dabei begibt sie sich dabei auf eine musikalische Spurensuche nach weiblicher Identität, nach ihrem gegenwärtigen Bezug zur Welt und sich selbst.

 

In aller Kürze

Julia Lacherstorfer
18.09.1985

 

  • Volksmusikalisch geprägt und aufgewachsen in Bad Hall.
  • 2003
    _nach Wien übersiedelt.
    _Erste Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst und der Universität Wien in den Bereichen Musikwissenschaft, Pädagogik, Musikerziehung (Hauptfach Violine), Psychologie und Philosophie.
  • 2004
    _ Workshoptätigkeiten in den Bereichen: Jodeln, Enselmblespiel in der Volksmusik
  • 2005
    _ Gründung eigener Projekte wie „Aufstrich“ und „triovial“ und darauffolgende Konzerttätigkeiten.
  • 2009
    _ ausgedehntere Konzerttätigkeiten
  • 2010
    _ Jazzstudium an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, u.A. bei Andi Schreiber, Peter Herbert und Christoph Cech
  • 2011
    _ Gründung der Bands „Alma“ und „Ramsch und Rosen“
    _ als freischaffende Musikerin im In-und Ausland tätig.
  • 2014
    _ erhielt Julia Lacherstorfer ein STARTstipendium des BMUKK.
  • 2015:
    _ Studienabschluss mit Auszeichnung (BA) im Bereich Jazz und improvisierte Musik,
    _ Kompositionsauftrag für das Vokalensemble „Company of Music“,
    _ 2. Platz bei den „Austrian World Music Awards“ mit ALMA
  • 2016:
    _ Finalisten beim Förderprogramm des BMEIA„The New Austrian Sound of Music“ mit Ramsch & Rosen (Reisen in die USA, Kanada, Armenien, Slowakei, Spanien, etc.)
    _ Uraufführung des Vokalsstückes „Metamorphoses“ im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses
  •  2017:
    _Deutscher Weltmusik-Sonderpreis RUTH geht an ALMA
  • 2018:
    _Übernahme der Intendanz des Festivals wellenklænge, Lunz am See, gemeinsam mit Simon Zöchbauer
  • 2020:
    _Veröffentlichung des ersten Soloalbums SPINNERIN [a female narrative]

Tonträger

  • „Goldapfel und Zaubergoaß“ | Märchen-CD mit Helmut Wittmann | ATS records, 2002
  • „Brot“ | Aufstrich | non food factory, 2008
  • „Spiele“ | Aufstrich | non food factory, 2010
  • „eventuell!“ | esmeraldas taxi | Bibliothek der Provinz, 2009
  • „Bipolar“ | Neuschnee | Problembär-Records, 2011
  • „Drachenhaut und Rosenmund“ | Märchen-CD mit Helmut Wittmann + Ramsch&Rosen“ | ATS records, 2013
  • „Nativa“ | Alma | col legno, 2013
    Bestenliste der „Deuschten Schallplattenkritik“, 4. Quartal 2013
     Logo vom Preis der Deutschen Schallplatten Kritik - Bestenliste

 

 

 

 

 

 

  • „Bellver“ | Ramsch und Rosen | Lotus Records, 2014
  • „Transalpin“ | ALMA | col legno, 2015
  • „Bergen“ | Ramsch & Rosen | Lotus Records 2016
  • Oeo | ALMA | col legno 2017
  • Cherubim | ALMA | Trikont 2019
  • Spinnerin [a female narrative]  | Julia Lacherstorfer | Lotus Records 2020
  • Nachbarin [a diverse narrative] | Julia Lacherstorfer | Lotus Records 2023
  • Ein Abend im Advent | Ramsch & Rosen mit Peter Simonischek | Lotus Records 2023

Auszeichnungen

  • 2013: Bestenliste der deutschen Schallplattenkritik mit ALMA
  • 2014: Startstipendium des BMUKK
  • 2015: 2. Platz Austrian World Music Awards für ALMA
  • 2016: Finalisten „The New Austrian Sound of Music“ mit Ramsch und Rosen
  • 2017: Deutscher Weltmusik-Sonderpreis RUTH für ALMA
  • 2017: Kulturpreis des Landes NÖ für ALMA
  • 2018: Pongauer Hahn, Überregionaler Volksmusikpreis für Ramsch & Rosen
  • 2019: Förderpreis der Stadt Wien
  • 2020: Hubert von Goisern Kulturpreis
  • 2024: Kultur-Sonderpreis des Landes NÖ für wellenklaenge

Presse

Ö1 Intermezzo im Gespräch mit Judith Hoffmann // 04.12.2022

Volksmusik und Hausmusik gehören seit frühester Kindheit zum Leben der Geigerin, Sängerin, Komponistin und künstlerischen Leiterin des Wellenklänge-Festivals, Julia Lacherstorfer. Das Akkordeon des Großvaters, die Drehleier des Vaters und das gemeinsame Singen und Musizieren in der Familie prägten auch ihren eigenen Wunsch, Musikerin zu werden. Seit 2011 ist sie mit der Band “Alma”, dem Duo “Ramsch & Rosen” und zuletzt auch solistisch aktiv. Dass der Begriff “Volksmusik” großes Konfliktpotenzial birgt, ist ihr bewusst und war zuletzt auch Ausgangspunkt ihres ersten Soloprojektes “Spinnerin – a female narrative”. Darin ergänzt Lacherstorfer den männlich dominierten Kanon heimischer Volkslieder um die zumeist übergangene weibliche Perspektive: In eigenen Texten, Kompositionen und in Interviews mit Frauen aus ihrer Umgebung. Im Intermezzo-Interview spricht die 37-jährige Musikerin, warum trotz allem die Volksmusik ihre künstlerische Identität ausmacht, und welche Bedeutung das Geschichtenerzählen für ihr Musizieren und Komponieren hat.

 

www.soundcloud.com

Ö1 Radiokolleg // 18.3.2021

Ein schönes Hörbild über Oberösterreich – […über die Bedeutung von Bier und Knödeln sowie die Feinheiten des Innviertler Landlers, der, so beteuern die Musiker/innen, wirklich nur dann so herrlich verhatscht produziert werden kann, wenn man im Innviertel aufwächst. Eine frische musikalische Strömung kommt von der in Bad Hall geborenen Geigerin, Julia Lacherstorfer, der ebenso wie der Maultrommel-Szene aus Molln und der Linzer Kulturszene.]
Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Alexandra Augustin für unseren herrlich frostigen Spaziergang durch’s Traunviertel!

Gestaltung: Ulrike Maurnböck

https://soundcloud.com/spinnerin/o1-radiokolleg

"Königin ohne Land" // Falter 42-20

Der Tod kommt als Freund. Nach einem langen und beschwerlichen, bisweilen auch schönen Leben ist es Zeit. „Irgendwann bin i miad, sitz mi hin und woat, dass mi da Tod hoit“, lautet eine dieser eindringlichen Zeilen, die auf dem Album „Spinnerin“ zu hören sind.

Die Violinistin, Sängerin und Komponistin Julia Lacherstorfer legt diese Worte einer alten Bäuerin in den Mund, die Abschied nimmt. Es geht in „Irgendwann“ nicht um eine spezielle Biografie. Das Lied ist jenen Bäuerinnen und Mägden, Hausfrauen und Arbeiterinnen auf dem Land gewidmet, die die Härte ihres Alltags schweigend und schuftend durchgehalten haben. Für ihre Familien und Höfe. (…)

www.falter.at

"Und Sie sah, dass es gut war." // 12.10.2020

Wenn Julia Lacherstorfer sich der weiblichen Seite des österreichischen Liedguts widmet, kommt etwas sehr Kontemplatives dabei heraus. Ob das daran liegt, dass die Rolle der Frauen in ländlichen Gebieten etwas Eingeengtes und von Arbeit Durchtränktes war (und teilweise immer noch ist), und der weibliche Zugang zur Musik daher oftmals melancholisch bis hin zum Bitteren war, ist eine Vermutung, die nahe liegt. In jedem Fall konstruiert Lacherstorfer daraus ein sehr bewegendes, musikalisches Bild, das die Zuhörer auf feinen, sehr nachdenklichen Fäden durch den Abend trägt. Sehr passend dazu wählt Lacherstorfer den Programmnamen „Die Spinnerin“, in dem sie, ausgehend von der meditativen Tätigkeit des Wollespinnens als Innbegriff der weiblichen Tätigkeit, eine musikalische Landschaft gebiert, die den leisen und dennoch äußerst sinnlichen Zugang der Frau, als Reflexion zum monotonen Tagesablauf zum Thema hat.

 

Lacherstorfer Interpretationen sind zum Teil die tonale Manifestation einer tiefsitzenden Sehnsucht nach Leben, zum Teil die verborgene Abrechnung mit einem unfreiwilligen Rollenbild und teils unbeugsames, ja fast trotziges Erheben gegen das marschmusizierende ländliche Patriarchat. Dennoch – egal wie sensibel und einfühlsam die brillante Sängerin und Musikerin zusammen mit  ihrer nicht minder genial begleitenden Sophie Abraham das feminine Liedgut aufarbeitet, zu keinem Zeitpunkt entsteht auch nur ein Anflug von Weinerlichkeit oder gar Selbstmitleid. Die beiden Künstlerlinnen strahlen trotz aller Empfindsamkeit so viel Kraft und Stärke, soviel Willen aus, dass es einem beim Zuhören ganz automatisch das Kreuz gerade biegt. Die vielen Eigenkompositionen entziehen dem Programm dem Gesichtspunkt der Vergangenheitsbewältigung oder Aufarbeitung, vielmehr geht es Lacherstorfer um die Erschaffung einer selbstständigen musikalischen Landschaft, deren die Einflüsse und Ansätze des fraulichen Empfindens früherer Zeiten zwar zugrunde liegen, aus deren Anmutung sie aber ein neues Selbstverständnis ausformt. Eine sängerische und musikalische Bildersprache, wie sie bisher wohl einzigartig ist!

https://www.kunstbox.at/nachlese/und-sie-sah-dass-es-gut-war/

Salzburger Nachrichten // 10.10.2020

Frauen, die aus dem Nebel treten.
Welche Rollen spielen Frauen in der Volksmusik?
Warum sind ihre Geschichten so selten erzählt?
Julia Lacherstorfer suchte Antworten und schrieb darus betörend schöne Musik.

 

Interview Salzburger Nachrichten vom 10.10.2020

 

https://www.pressreader.com/austria/salzburger-nachrichten/20201010/281736976919101
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Die Oberoesterreicherin // 5.10.2020

Spinnerin“ lautet der Titel des tief bewegenden Albums, das die Traunviertlerin Julia Lacherstorfer nach Jahren aufwendiger Arbeit präsentiert.

Vom ersten Lied an fesselt die „Spinnerin“. Mit der Musik, in der Julia Lacherstorfer neues Volkslied mit anderen Genres und unerwarteten Klängen verschmelzen lässt, mit ihrem Geigenspiel und ihrer Stimme. Im fabelhaft gestalteten Booklet erzählt die Künstlerin Hintergründe, Assoziationen, persönliche Erlebnisse; hinter jeder Nummer stehen Frauengeschichten.Die Violinistin, Komponistin und Sängerin, die kürzlich mit dem Hubert von Goisern-Kulturpreis ausgezeichnet wurde, legt damit ihr erstes Soloalbum vor, auf dem 15 Tracks einander die Hand reichen. Bewegende, aufwühlende und kraftvolle Texte und Arrangements lassen vorm geistigen Auge Bilder entstehen, das Album schafft Kopfkino.Schon lange begleitete Julia Lacherstorfer – sie ist unter anderem Gründungs- und Bandmitglied von „Alma“ – die Sehnsucht nach einem eigenen Projekt. „Ich kenne so viele Volkslieder. Ich hab mich immer gefragt, warum es so wenige gibt, die ich mit Überzeugung in ein Bühnenprogramm aufnehmen kann“, erzählt sie. „Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die Lieder passen nicht zu meiner Lebensrealität, die meisten erzählen eine männliche Perspektive.“ Die 35-jährige Traunviertlerin stöbert im Österreichischen Volksliedwerk, fragt Expertinnen und Experten und muss feststellen, dass die weibliche Sichtweise kaum vorkommt. Sie stößt auf die Reihe des Böhlau Verlages „Damit es nicht verlorengeht“, im Speziellen auf das Buch „Bäuerinnen erzählen“. „Die Geschichten der Frauen sind berührend und beeindruckend“, sagt sie. „Da wusste ich genau, was ich machen will: den Schwerpunkt auf Frauenlebensgeschichten der letzten hundert Jahre legen und selbst Lieder schreiben.“

Lebensfaden. Ausgangspunkt für mehrere Werke waren Interviews, die die Künstlerin zumeist mit der Großmuttergeneration geführt hatte. Sie integrierte aber auch ein altes Lied, das bei ihrer Recherche mehrfach auftauchte: „I bitt, Herr Hauptmann“. Um die Dramatik des Textes zu unterstreichen – eine Frau will ihren Mann vom Kriegsdienst „freikaufen“ – verwendet sie die Melodie einer alten Polonaise aus dem 17. Jahrhundert und passt den Text an. Zudem beinhaltet das Album Stücke, die einem Kompo-
sitionsauftrag des Kollektives „Musica Femina“ entstammen.Dem Albumtitel „Spinnerin“ wohnen viele Deutungssmöglichkeiten inne, verrät Julia Lacherstorfer. Eine geht auf ihre Auseinandersetzung mit alpenländischen Volksmärchen zurück: „Die Figur der Spinnerin steht oft symbolisch für Schicksal, sie spinnt den Lebensfaden.“Gute zwei Jahre Arbeit stecken im Album, ob es sie veränderte? „Mehr als ich im Vorhinein gedacht hatte“, lacht sie. „Ich bin innerlich gewachsen, weil ich noch mehr das zum Ausdruck gebracht habe, was ich musikalisch sagen möchte.“ Eine Feel Good-Musik sei dies freilich nicht, betont sie, „mir ist wichtig, dass mit meiner Musik innerlich was aufgebrochen werden kann“.Das mit Videokunst umrahmte Live-Programm „Spinnerin. A Female Narrative“ bestreitet Julia Lacherstorfer mit der Cellistin Sophie Abraham und Sounddesigner Lukas Froschauer.

 

https://www.dieoberoesterreicherin.at/people/neue-perspektive-205043/
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Jeannes Heldinnen - Podcast

Ö1 Gedanken, 09.12.2018

Europäisches Kulturerbejahr 2018

„folkBALTICA ist stolz darauf, Julia Lacherstorfer aus Österreich als Hauskünstlerin 2018 präsentieren zu können – eine moderne europäische Künstlerin aus dem Herzen Europas, welche die traditionelle Musik ihrer Heimat in neuem Gewand aufleben lässt.“

Folker - Magazin für Folk, Lied & Weltmusik // 02-18

Die neue Innigkeit
Alma
Reise zur Seele einer weltoffenen alpinen Volksmusik
Sie ist ganz schön in Bewegung, die Volksmusik der Alpenländer. Wobei hier nicht die Rede ist von der Neuen Volksmusik, die seit den Neunzigern eher plakativ und oft auch mit großer Lautstärke in Erscheinung getreten ist. Seit einigen Jahren gibt es vielmehr eine Tendenz, die ins Introspektive zielt, sich gerne auch mal mit der Klassik verbrüdert, die Seele des Alpinen auf diese Weise neu herausarbeitet und sich bei alledem trotzdem für die weite Welt öffnet. In Österreich wirkt das Quintett Alma da ganz weit vorne mit und wird nach seiner Teilnahme am Hauptkonzert 2014 in diesem Jahr zum zweiten Mal beim Festival Folk Baltica auftreten.

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mdw-Magazin // Special: LIEBE // 01.12.17

Sie sind ein privates Paar, treten als Duo Ramsch & Rosen auf und haben ab dem Sommer 2018 die Intendanz des wellenklaenge-Festivals in Lunz am See inne: Julia Lacherstorfer und Simon Zöchbauer, ehemalige Studierende der mdw, erzählen im Gespräch mit dem mdw-Magazin, wie es sich als Künstlerpaar am Stadtrand von Wien lebt und warum sie sich für Privates oft ganz bewusst Zeit nehmen müssen – und sie zeigen, dass zwei Kreative nicht eine(r) zu viel sind.

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Die Presse SCHAUFENSTER // Fr, 10.02.17

Text: Ruth Weismann, Porträit: Christine Pichler

„Renaissaince des Feminismus“
Verführung oder Vergewaltigung?
Julia Lacherstorfer spricht über „Ganymed Female“ im Kunsthistorischen Museum.

Ö1 Talentbörse (oe1.orf.at, 25.09.2014) schreibt:

Julia Lacherstorfer, Jazz und improvisierte Musik

 

Ö1 Talentebörse

 

Julia Lacherstorfer studiert an der Anton Bruckner Privatuniversität Jazz und improvisierte Musik und ist mit ihrer Band „Alma“ über die Grenzen Österreichs hinaus erfolgreich. Dieses Jahr erhielt sie ein STARTstipendium des BMUKK 2014. Was ist Kunst? Kunst ist, wenn man seine eigene innere „Sprache“ gefunden hat, in der man sich auszudrücken vermag. In welcher Form auch immer. {…}

Rainer Krispel (Augustin, 373) schreibt:

Das kann man nich halb machen
(Rainer KRISPEL | Augstin, 373)

„Julia Lacherstorfer spielt seit über 20 Jahren Geige. Die in Wien ansässige gebürtige Oberösterreicherin positioniert sich dabei zwischen Volksmusik und Experiment. Für das Augustin-Gespräch unterbricht Julia Lacherstorfer das Komponieren für ihren Bachelor am Brucknerkonservatorium Linz, wo sie „Jazz und improvisierte Musik“ studiert. Als künstlerische Abschlussarbeit wird die 1985 in Bad Hall geborene Musikerin dabei mit ihrer Formation Alma, erweitert um das „Heimatorchester“ – Klavier, Flöte, Trompete und Schlagzeug – auftreten. {…}

Renald Deppe schreibt:

Julia Lacherstorfer ist eine ungeheuer vielseitige Klangkünstlerin. Keine stilistischen Berührungsängste prägen ihr Musiker-Berufsbild: Eine nach vielen Seiten hin offene kreative Neugier ermöglicht der musikantischen Energie der jungen Dame stets auf- & erregende Neupositionierungen. Trotzdem haben Ihre musikalischen An-, Um- & Absichten Unverwechselbares, fern von jedweder zeitgeistig weltmusikalischen Beliebigkeit. Fest verwurzelt in den austriakischen Alpenklängen lässt sie gerade diesen vermeintlich wohlvertrauten Heimat-, Stadl- & Stallklängen erfrischende wie gekonnte Radikalkuren zukommen.

Andreas Felber (Der Standard, 29.04.2014) schreibt:

Volksmusik – zeitgenössisch auch ohne X
(Andreas FELBER | DER STANDARD, 29.04.2014)

Wean hean widmet der Sängerin und Geigerin Julia Lacherstorfer einen Porträt-Abend. Dass ein Volksmusik-Album den Namen einer Stadt in den Pyrenäen trägt, ist so alltäglich nicht: Für Ramsch & Rosen steht dahinter programmatische Absicht: „Bellver“ hat eine andere Schwingung, als es ein Dialektwort hätte. Es war wichtig, das Album aus diesem Kontext rauszunehmen“, so Sänger-Violinistin Julia Lacherstorfer.

Das mit Simon Zöchbauer (Trompete, Zither) betriebene Duo bietet neben groovigen „Schützentänzen“ und einem „Grinzinger Schleunigen“ auch improvisierte Miniaturen, eine Nummer von Jazzer Freddie Hubbard oder ein Jodlerlied, das mit Bordunklängen der indischen Tanpura unterlegt wird.

Dass die 28-Jährige das neue CD-Opus im Zuge eines Wean hean-Porträt-Abends präsentieren kann, ist sinnvoll: Ist sie doch eines der markantesten Gesichter jener neuen Generation von Volksmusikern, die auf selbstverständliche Weise an Traditionen aller Richtungen andocken, ohne „Volksmusik“ mit „x“ zu schreiben. Am selben Abend ist Lacherstorfer zudem im Projekt Neuschnee des Wiener Singer/Songwriters Hans Wagner zu hören, ebenso mit dem Quintett Alma.

Begonnen hat für sie und ihre Schwester Marlene (Kontrabassistin bei Alma) alles in Kindertagen: „Unsere Eltern und unser Opa haben früh mit uns musiziert. Es war etwas Natürliches, weit entfernt von jeder ‚Pflege‘. Es war nur ein Teil unseres musikalischen Spektrums. Deshalb musste ich mich später nie davon emanzipieren.“ Einen Satz von René Freund abwandelnd könnte man resümieren: Durch Musikerinnen wie Julia Lacherstorfer verliert die Volksmusik endgültig ihren Schrecken!“

Bernhard Flieher (Salzburger Nachrichten, 20.03.2014) schreibt:

Freies Spiel auf dem Rücken der Tradition
(Bernhard FLIEHER | Salzburger Nachrichten, 20.03.2014)

„Wenn das Rückgrat der Tradition freigelegt ist, beginnt Julia Lacherstorfer, eine neue Volksmusikwelt zu schaffen. Gekratzt muss vorher werden und geschürft. {…} Flächen werden aufgerissen, Sounds geschaffen, die elegant fliegen wie Adler in einem Naturfilm. Immer geht es um Raum, jenen Raum, den eine alte, zigfach gehörte Musik braucht, um frische Luft zu bekommen. Und es ist auch der Raum, in dem Musiker sich intensiv auf die Suche machen können nach neuer Sprache, neuer Form, die zwar auf dem starken Rücken der Tradition ruht, aber eben doch in der Gegenwart lebt und in die Zukunft weist.{…} Mit der 28-jährigen Julia Lacherstorfer als einer derzeit zentralen Figur tritt eine rund zwanzig Jahre jüngere Generation an. Sie trifft auf eine Offenheit im künstlerischen Umgang mit alpenländischer Musiktradition, die in den 1980er-Jahren noch nicht existiert hat. Diese Generation muss weniger Kämpfe ausfechten, kann sich stattdessen eines so intellektuellen wie gefühlvollen Umgangs mit der Musik annehmen, um diese Kultur in neue ästhetische Freiräume zu führen. {…}“

Workshoptätigkeiten

© Theresa Pewal

In den Bereichen Volksmusik, Improvisation und Jodeln an folgenden Institutionen: Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Volksmusikakademie Lesachtal, Musikschulmanagements NÖ, KPH Krems, Volkskultur NÖ, BORG St. Pölten, Volksschule Zelking, Schrammel.Klang.Festival, Steirisches Volksliedwerk, Burgenländisches Volksliedwerk, artes iuventutis, Anton Bruckner Privatuniversität, Harald Haugaards International Fiddleschool (DK/DE), University of Limerick (IR),…

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